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KriminalitätPolen

Zwei Festnahmen wegen Angriff auf Nawalny-Vertrauten

19. April 2024

Wegen der Attacke auf den russischen Nawalny-Vertrauten Leonid Wolkow sind in Polen zwei Personen festgenommen worden. Das teilte der litauische Präsident Gitanas Nauseda mit.

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Der russische Oppositionelle Leonid Wolkow
Der russische Oppositionelle Leonid WolkowBild: STAR-MEDIA/IMAGO

Mehr als fünf Wochen nach einem gewaltsamen Angriff auf den russischen Oppositionellen Leonid Wolkow in Litauen hat der litauische Präsident Gitanas Nauseda die Festnahme von zwei Verdächtigen in Polen bekanntgegeben. Die Verdächtigen würden nach Litauen überstellt, sagte Nauseda. Weitere Einzelheiten nannte er zunächst nicht, auch zur Identität der Verdächtigen machte er keine Angaben. Auch die litauische Polizei äußerte sich dazu nicht. 

Wolkow, ein enger Mitarbeiter des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, war am 12. März vor seinem Haus in der litauischen Hauptstadt Vilnius mehrfach mit einem Hammer angegriffen und verletzt worden. Der 43-Jährige musste kurzzeitig im Krankenhaus behandelt werden.

Ein Polizeiauto steht vor dem Haus des russischen Exilanten Leonid Wolkow in Vilnius
Leonid Wolkow wurde vor seinem Haus in Vilnius angegriffenBild: Mindaugas Kulbis/AP/dpa/picture alliance

Nawalny galt als schärfster Kritiker des russischen Staatschefs Wladimir Putin. Der 47-jährige war in Russland zu jahrzehntelanger Haft verurteilt worden und Mitte Februar in einem Straflager in Sibirien unter bislang ungeklärten Umständen ums Leben gekommen.

Überfall von Russland gesteuert?

Der litauische Geheimdienst erklärte nach der Attacke, es handele sich vermutlich um einen von Russland organisierten Angriff. Der Angreifer sei aber möglicherweise "vor Ort" rekrutiert worden. Der Kreml nahm zu den Vorwürfen keine Stellung. Wolkow selbst sagte, Präsident Putin stecke hinter der Tat.

Nauseda sagte nun, er habe mit seinem polnischen Kollegen Andrzej Duda über die Festnahmen gesprochen und Warschau für die "hervorragende Arbeit" gedankt. Die polnischen Behörden gaben zunächst keine Stellungnahme ab.

Litauens Präsident Gitanas Nauseda
Litauens Präsident Gitanas NausedaBild: Soeren Stache/dpa/picture alliance

Wolkow dankt der Polizei

Wolkow zeigte sich erfreut über die Festnahmen. "Mir sind noch keine weiteren Einzelheiten bekannt, aber ich kann sagen, dass ich gesehen habe, mit welcher Energie und Beharrlichkeit die litauische Polizei im vergangenen Monat an diesem Fall gearbeitet hat, und ich freue mich sehr, dass diese Arbeit Früchte getragen hat", schrieb der Nawalny-Mitstreiter im Onlinedienst Telegram. Nun freue er sich darauf, Details zu erfahren.

Protest gegen Putin: Die russische Opposition im Exil

Am Donnerstag hatte Polen bereits die Festnahme eines Mannes bekanntgegeben, der ein Attentat auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geplant haben soll. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wird dem Polen zur Last gelegt, Informationen an den russischen Militärgeheimdienst weitergegeben zu haben und "russischen Spezialkräften bei der Planung eines möglichen Attentats" auf Selenskyj geholfen zu haben.

kle/gri (afp, rtr, dpa, ape)