Zwischen Meditation und Fußball: Eine Klosterschule in Myanmar
In Mandalay will ein Mönch Kindern vor allem eines beibringen: ein friedliches Miteinander der Religionen. Dazu gehört für ihn auch Fußball spielen. Ein Rundgang durch die Integrative Klosterschule Phaung Daw Oo.
Mit hochgekrempelten Roben
An der Integrativen Klosterschule Phaung Daw Oo in Mandalay lernen die Schüler nicht nur die wichtigsten Regeln des Buddhismus, sie dürfen in den Pausen auch einfach mal Kind sein - und mit hochgekrempelten Roben Fußball spielen.
Spieler oder Zuschauer
In den Pausen zwischen dem Unterricht kann jeder Schüler selber entscheiden, ob er lieber Sport macht - oder den anderen beim Spiel zuschaut. Für den Direktor der Schule, den Mönch U Nayaka, ist wichtig, dass die Kinder ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln.
Klassenzimmer als Tribüne
Das Gelände der Klosterschule umfasst sowohl Gebäude, in denen rund die Hälfte der Schüler wohnt, als auch Klassenzimmer und eine Bibliothek. Von den Balkonen der oberen Klassenzimmer lässt sich das Fußballspiel perfekt beobachten.
Dem Ball hinterher
Die Schüler können sich frei auf dem Gelände bewegen, solange sie gerade keinen Unterricht haben. Still ist es nie. Überall herrscht Kinderlärm. Jeder frei Platz wird für den Ballsport genutzt.
Mit dem Fahrrad zur Schule
Rund 8.000 Kinder gehen auf die Schule von Direktor U Nayaka. Sie reicht vom Kindergarten bis zur Highschool. Doch nicht alle leben auch auf dem Gelände. 450 Kinder wohnen im Internat, die meisten anderen kommen per Fahrrad oder zu Fuß.
Lernen und Wohnen
Die Schüler des Internats schlafen in unterschiedlichen Gebäuden auf dem Gelände. Die Klosterschüler sind in einem eigenen untergebracht. In anderen wohnen ehemalige Straßenkinder. Auch Jungen und Mädchen sind nach Gebäuden getrennt.
Der Mädchenschlafsaal
Das Gebäude, in dem die Mädchen wohnen, wurde mit deutschen Geldern gebaut. Die Schule wird international unterstützt - von Japan, Australien, England und Deutschland.
Bildung für alle
In seiner Schule unterrichtet U Nayaka seit 1993 Kinder aus Familien, die kein Schulgeld zahlen könnten. Mittlerweile ist die Integrative Klosterschule so bekannt, dass Familien aus dem ganzen Land nach Mandalay reisen, um ihren Kindern dort eine Ausbildung zu ermöglichen.
Miteinander der Religionen
U Nayaka sagt, er nehme jedes Kind auf, dessen Familie kein Geld hat. Ganz gleich, ob es aus einer buddhistischen, christlichen oder muslimischen Familie stammt. Dieses Miteinander der Religionen ist in Myanmar, in dem die Mehrheit der Bevölkerung Buddhisten sind, nicht selbstverständlich.