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Ägypten verstärkt saudische Koalition im Jemen

9. September 2015

Nach den Golfmonarchien hat auch Ägypten Soldaten in den Jemen geschickt. Ausgerüstet mit schwerem Gerät sollen sie den Kampf gegen die schiitischen Huthi-Rebellen unterstützen. Steht die Schlacht um Sanaa bevor?

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Ägyptische Soldaten während einer Zeremonie am Suezkanal (Foto: Getty)
Bild: Getty Images/AFP/M. El-Shahed

Im Jemen verdichten sich die Hinweise auf eine Bodenoffensive der saudisch geführten Militärkoalition gegen die aufständischen Huthi-Rebellen. Nach dem Golfemirat Katar schickte jetzt auch Ägypten Soldaten auf die arabische Halbinsel. Nach Angaben aus Kairo handelt es sich um 800 Mann.

Vier Einheiten mit jeweils 150 bis 200 Soldaten dazu Panzer und Transporter seien in den Jemen verlegt worden, hieß es . Sie sollen dort zusammen mit Soldaten aus anderen arabischen Staaten gegen die Huthi-Rebellen kämpfen.

Nach jemenitischen Militärangaben befinden sich derzeit rund 2000 Soldaten aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar in dem Land. Der Fernsehsender Al-Dschasira berichtet sogar von mindestens 10.000 ausländischen Soldaten.

Rauchsäulen, die über Sanaa aufsteigen (Foto: AP)
Die von den Huthi-Rebellen kontrollierte Hauptstadt Sanaa liegt seit Tagen unter BeschussBild: picture-alliance/AP Photo/H. Mohammed

In dem Land tobt ein blutiger Bürgerkrieg zwischen den schiitischen Huthis und Anhängern des sunnitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi, der nach Riad geflohen ist. Saudi-Arabien, die Emirate, Bahrain und Katar gehören zu einer Koalition, die die Rebellen seit Ende März aus der Luft bombardiert. Zuletzt kamen vermehrt Vermutungen auf, dass die Verbündeten eine Bodenoffensive zur Befreiung der Hauptstadt Sanaa vorbereiten.

Stellvertreterkrieg

Die Rebellen wurden vor allem im Süden des Landes zurückgedrängt. Sanaa sowie weite Teile im Norden und im Zentrum sind aber weiterhin unter ihrer Kontrolle. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in dem Bürgerkrieg seit März 4500 Menschen getötet, darunter hunderte Kinder.

Der Konflikt ist zugleich ein Stellvertreterkrieg zwischen den Regionalmächten Saudi-Arabien und Iran. Das sunnitisch-arabische Bündnis wirft der Islamischen Republik vor, die schiitischen Rebellen zu unterstützen. Die Aufständischen bestreiten dies und sehen sich als Kämpfer gegen eine korrupte Regierung des Jemen.

uh/SC (rtr,afp,dpa)