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Menschen in Not

1. August 2008

Die humanitäre Lage in Somalia hat sich im vergangenen Jahr dramatisch verschlechtert, warnt die Organisation Ärzte ohne Grenzen. Auch Birma benötige Monate nach dem verheerenden Zyklon noch immer Hilfe.

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Frauen (Quelle: dpa)
Somalische Frauen auf der FluchtBild: picture alliance/dpa

Birma und Somalia sind dringend auf internationale Hilfe angewiesen. Darauf machte am Freitag (01.08.2008) in Berlin die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen aufmerksam. Gerade in Birma gebe es drei Monate nach dem verheerenden Wirbelsturm "Nargis" noch viel zu tun, sagte der Vorstandsvorsitzende der deutschen Sektion, Tankred Stöbe, bei der Präsentation des Jahresberichts seiner Organisation. "Dafür ist die Hilfe von vielen Organisationen notwendig".

Chronische Krise in Birma

Flüchtlingslager (Quelle: dpa)
Durch den Zyklon wurden viele Menschen in Birma zu FlüchtlingenBild: picture-alliance / dpa

In Birma ist die Lage nach Einschätzung von Ärzte ohne Grenzen vor allem deshalb besonders schlimm, weil sich die Bevölkerung Birmas bereits vor dem Sturm in einer dramatischen Situation befunden habe. "Zu einer chronischen Krise kam mit 'Nargis' eine akute Katastrophe dazu", sagte Stöbe. Es sei weiter schwierig, den Opfern des Wirbelsturms zu helfen. Bislang hätten rund 310 Mitarbeiter vor Ort rund 460.000 Hilfsbedürftige erreicht und sie mit Medizin, Reis und Planen versorgt.

Die Militärjunta von Birma gebe so wenig für Gesundheit aus wie kaum eine andere Regierung auf der Welt. Zehntausende Birmaner würden deshalb an behandelbaren Krankheiten sterben. Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt Birma nur 1,4 Prozent des Staatshaushalts für Gesundheit aus.

Somalis auf der Flucht

LKW (Quelle: AP)
Das World Food Programm der Vereinten Nationen hilft in SomaliaBild: AP

Verschlimmert hat sich nach Einschätzung der Ärzte ohne Grenzen die Situation in Somalia. Allein im vergangenen Jahr seien 700.000 Menschen aus der Hauptstadt Mogadischu geflohen und müssten nun in Notunterkünften leben, sagte der Geschäftsführer der Hilfsorganisation, Frank Dörner. Nach einem tödlichen Anschlag auf drei Mitarbeiter habe Ärzte ohne Grenzen aber seine internationalen Mitarbeiter abziehen müssen. Gegenwärtig sei die Organisation nur noch mit rund 800 einheimischen Kräften vor Ort.

Die deutsche Sektion von Ärzte ohne Grenzen hat im Jahr 2007 insgesamt rund 45 Millionen Euro ausgegeben. Davon flossen rund 2,1 Millionen nach Birma und 1,5 Millionen nach Somalia. Der größte Anteil ging mit rund 6,1 Millionen in die westsudanesische Krisenprovinz Darfur und in den Südsudan. Allerdings nahm die Organisation im vergangenen Jahr nur 34,5 Millionen Euro ein. "Damit haben sich die Einnahmen auf hohem Niveau stabilisiert", sagte Tankred Stöbe. Die Mehrausgaben seien durch freie Rücklagen aus dem Jahr 2006 möglich gewesen. (det)