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Übersetzerpreis für Miriam Pressler

Heike Mund12. März 2015

Der Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung geht 2015 an die Schriftstellerin Mirjam Pressler. Sie ist eine der erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen, 300 Bücher hat sie übersetzt.

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Mirjam Pressler Gewinnerin Übersetzung auf der Leipziger Buchmesse 2015
Bild: imago/gezett

Mirjam Presssler wurde für ihre Übersetzung des Romans "Judas" von Amos Oz auf der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Sichtlich gerührt, aber stolz nahm die Schriftstellerin, die sich auch durch ihre Übersetzung des Weltklassikers "Das Tagebuch der Anne Frank" einen Namen gemacht hat, den mit 15.000 Euro dotierten Preis entgegen. Der Journalist Dirk Knipphals würdigte sie in seiner Laudatio als besondere Vermittlerin der israelischen Literatur. Die Literaturländer Deutschland/Israel sind in diesem Jahr Schwerpunkt der Leipziger Buchmesse.

"Mit kunstvoller Zurückhaltung trifft Mirjam Pressler den Ton dieses großen Erzählers und macht seine schroffe Wärme auch auf Deutsch spürbar", hieß es in der Begründung der Jury. Mit ihrer Kunst der literarischen Übersetzung habe sie einen Ton gefunden, der sowohl das "kammerspielartige" wie auch große Geschichten transportiere, so die Jury weiter.

Der aktuelle Roman des israelischen Schriftstellers Amos Oz spielt in Jerusalem im Winter 1959/60 und erzählt eine Dreiecksgeschichte während der bewegten Gründungsjahre des Staates Israel. "Ein literarisches Werk in eine andere Sprache zu übersetzen ist wie ein Violinkonzert auf dem Klavier zu spielen", sagte Amos Oz anerkennend auf der Buchmesse.

Amos Oz applaudiert bei der Preisverleihung auf der Leipziger Buchmesse 2015
Schätzt ihre literarische Übersetzungen: der israelische Schriftsteller Amos Oz bei der Preisverleihung in LeipzigBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Übersetzerin von Weltliteratur

Mirjam Pressler wurde am 18. Juni 1940 in Darmstadt geboren. Sie studierte zuerst Kunst an der Kunsthochschule in Frankfurt und später Sprachen. 1962 ging sie für ein paar Jahre in einen israelischen Kibbuz und heiratete auch in Israel. 1970 kehrte Pressler mit ihren drei Töchtern nach Deutschland zurück. 1979 begann sie zu schreiben und ein Jahr später erschien ihr erster Roman "Bitterschokolade". Sie lebt und arbeitet in der Nähe von München und geht viel auf Lesereise.

Bis heute hat sie mehr als 30 eigene Kinder- und Jugendbücher verfasst, die sich häufig mit dem Thema Holocaust beschäftigen ("Malka Mai"). Dafür ist sie bereits mehrfach mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet worden. 2013 mit der Buber-Rosenzweig-Medaille. Mirjam Pressler hat mehr als 300 Bücher aus dem Hebräischen, Niederländischen und Englischen ins Deutsche übersetzt, u.a. von Aharon Appelfeld, Zeruya Shalev und Amos Oz.

hm/qu(epd/dpa)